Die globale Organisation Ashoka stellt acht Gründerpersönlichkeiten in Deutschland vor. Raul Krauthausen vom Berliner Verein Sozialhelden e.V. ist einer der Ashoka fellows, für die sich jetzt eine Förderlandschaft formiert.

Acht herausragende Gründer im sozialen Bereich wurden am 24. November 2010 feierlich in München der Öffentlichkeit vorgestellt und damit in das Ashoka-Netzwerk für Sozialunternehmern aufgenommen. Ihre Lösungen sollen in den kommenden Jahren Deutschland revolutionieren.

Entscheidend für die Auswahl dieser „Ashoka Fellows“ ist zum einen, dass sie soziale Probleme mit persönlichem Risiko, Kreativität und in unternehmerischem Geist angehen – mit Ziel auf soziale Veränderung und nicht finanziellen Profit. Zum anderen funktionieren ihre Modelle nicht nur an einem Ort. Sie packen soziale Probleme an den Wurzeln und können sie großflächig lösen.

Die globale Organisation Ashoka bringt weltweit – und seit nun fünf Jahren auch in Deutschland – Unternehmerpersönlichkeiten aus der Wirtschaft zusammen, um die Weltverbesserer mit einem Stipendium, Business-Know-How und Kontakten zu unterstützen. Soziale Gründer sitzen in Deutschland zwischen den Stühlen und passen weder auf die Fördermuster des Sozialsektors noch der Wirtschaft. „Dabei brauchen Sozialunternehmer nicht schlechtere, sondern bessere Startbedingungen als Startups in der Wirtschaft, denn sie schaffen ein Vielfaches an gesellschaftlichem Wert“ sagt Ashoka-Hauptgeschäftsführer Felix Oldenburg. Erst schrittweise bildet sich um die Sozialunternehmer eine Landschaft von Förderern. Nach einigen bekannten Unternehmerfamilien haben jetzt auch Stiftungen die Sozialunternehmer als Teilchenbeschleuniger für den Sozialsektor entdeckt. Auch die Bundesregierung folgt nun Regierungen anderer Länder und nimmt mit der im Oktober erschienenen Nationalen Engagementstrategie erstmals Förderungen für Sozialunternehmer ins Visier.

Der Berliner Sozialunternehmer Raul Krauthausen vom gemeinnützigen Verein Sozialhelden e.V. hat mit dem Projekt Wheelmap, einer interaktiven Karte im Internet für barrierefreie Orte, die Experten von Ashoka von seinem unternehmerischen Talent überzeugt. Auf der Internetseite wheelmap.org kann jede Person selbst Orte eintragen und ergänzen wie bei Wikipedia.

Krauthausen, selbst Rollstuhlfahrer, betont: „Unsere Nutzer tragen auch Orte ein, die nicht rollstuhlgerecht sind. So wird zum ersten Mal transparent, wie rollstuhlgerecht eine Stadt wirklich ist und was noch zu verbessern wäre.“

Dabei sind Informationsfreiheit und Nachhaltigkeit den Sozialhelden überaus wichtig. So werden die eingetragenen Daten automatisch und kostenlos an die freie Weltkarte Openstreetmap weitergegeben und sind dadurch für alle frei zugänglich. Krauthausen: „Selbst wenn es unseren Verein einmal nicht mehr geben sollte, sind die Informationen zur Barrierefreiheit noch verfügbar und andere können sie weiter nutzen und aktualisieren. Wir wollen mit wheelmap.org Barrierefreiheit nicht nur im Alltag voranbringen, sondern auch virtuell.“

Über die Sozialhelden:
Die Sozialhelden sind eine Gruppe von engagierten jungen Menschen, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen. Aus zwei studentischen Initiatoren sind in 5 Jahren ein großes Netzwerk an Freiwilligen und ein gemeinnütziger Verein entstanden. Ziel ist es, Menschen für gesellschaftliche Probleme zu sensibilisieren und zum Umdenken zu bewegen. Damit haben die Sozialhelden schon einige Auszeichnungen gewonnen, zuletzt den Deutschen Engagementpreis 2009 und den Deutschen Bürgerpreis 2010, der am 30. November in Berlin verliehen wird.

Fotos und Logo zum Download:
http://bit.ly/wheelmap-presse

Kontakt & weitere Informationen:
http://www.wheelmap.org