Eine weiblich gelesene Person im Arztkittel, mit Stethoskop um den Hals, formt mit den Fingern ein Herz in der Luft. Im Hintergrund sieht man verschiedene Symbole für Barrierefreiheit – für Hörbehinderungen, Sehbehinderungen, kognitive Behinderungen und Mobilitätseinschränkungen. Im Vordergrund steht: Gesundheitsversorgung für alle! #DieGutePraxis2024 #TagDerPatientenSicherheit2024

Am 17. September ist der Welttag der Patient*innen-Sicherheit. Er steht 2024 unter dem Motto „Sichere Diagnose. Richtige Behandlung. Gemeinsam für Diagnosesicherheit.“ Nur: Wie können Menschen mit Behinderungen eine sichere Diagnose und eine richtige Behandlung bekommen, wenn die erste Schwierigkeit darin besteht, überhaupt irgendeine Arztpraxis zu finden, die für sie zugänglich ist?

Bereits seit der Corona-Pandemie beschäftigt uns das Thema Barrierefreiheit in Arztpraxen und dabei besonders die fehlenden Informationen zur Barrierefreiheit. Der Hintergrund: Gesundheit ist ein Menschenrecht und in Deutschland gibt es außerdem das Recht auf freie Arztwahl. Die gesundheitliche Versorgung für Menschen mit Behinderungen ist aber nach wie vor alles andere als barrierefrei möglich. Wichtig für Menschen mit Behinderung ist daher eine möglichst vollständige Auflistung von Arztpraxen in ihrer Umgebung mit Details zur Barrierefreiheit.

In unserer Kampagne “Die gute Praxis” im September 2023 haben wir einen Fragebogen vorgestellt, in dem viele Details zur Zugänglichkeit und Ausstattung von Arztpraxen erhoben werden können. Damals haben einige Menschen mitgemacht und versucht, an die Daten zu kommen. Dies stellte eine große Herausforderung dar: Anders als bei anderen Orten wie Bars, Cafés und Einkaufsläden auf unserer Online-Karte Wheelmap.org, können engagierte Mapper*innen nicht so einfach in Arztpraxen hinein spazieren, sich in Ruhe umschauen und dann alle wichtigen Merkmale über den Fragebogen erheben. Stattdessen ist eigentlich eine ausführliche Selbstauskunft vom Praxispersonal zu den Räumlichkeiten und der Ausstattung notwendig (z.B. ob es Stufen gibt, Alternativen zur telefonischen Terminvergabe, einen höhenverstellbaren Behandlungsstuhl uvm.) Solange es keine gesetzliche Verpflichtung zu diesen Auskünften gibt, werden Arztpraxen im stressigen Alltagsbetrieb vermutlich weiterhin wenig in dieser Richtung aktiv werden und das Zusammentragen von Daten langwierig und mühselig sein.

Daher haben wir uns entschieden, eine technische Lösung bereitzustellen, die in einem ersten Schritt alle vorhandenen Daten aus der OpenStreetMap zusammenbringt. OpenStreetMap ist die Datenbank, die wir für Wheelmap.org nutzen.

Entstanden ist ein eigener Suchfilter für Gesundheitsorte wie Arztpraxen, Physiotherapiepraxen und Apotheken. Dieser zeigt Suchergebnisse in Listenform nach bestimmten Kriterien an. Nutzer*innen können zum Beispiel nach Stadt oder Region oder nach Entfernung zum eigenen Standort filtern, nach Facharztrichtung und nach der Rollstuhlgerechtigkeit. Eine zusätzliche Checkbox ermöglicht zudem das Filtern nach Einrichtungen, die ein rollstuhlgerechtes WC haben. 

Was in den Suchergebnissen auch deutlich wird: Sogar in der Wheelmap und OpenStreetMap fehlen noch große Mengen von Informationen zur Zugänglichkeit der Arztpraxen.

Um diese Situation zu ändern, rufen wir alle zum Mitmachen auf: Auch eine einfache Bewertung auf Wheelmap.org, ob man stufenlos in eine Praxis kommt, bietet eine wichtige Orientierung zur Barrierefreiheit.

Unsere Community aus betroffenen Menschen mit Behinderungen kann außerdem bei unserer Umfrage zum Arztpraxen-Suchfilter mitmachen und uns ein Zitat zur Veröffentlichung schicken. Aus euren Mitteilungen greifen wir dann für die Kampagne besonders ausdrucksstarke Textschnipsel heraus, um sie für Social Media, Blogartikel und Pressemitteilungen zu verwenden. Wir wollen auf diese Weise den Bedarf und die Wichtigkeit des Themas noch sichtbarer machen.

Eine Collage von zwei Fotos. Ein Foto zeigt eine Menschenmenge auf der Straße, nur die Köpfe, einige Verkehrsschilder und ein Pfandinsel-Plakat an einem Laternenpfahl sind sichtbar. Das andere Foto zeigt drei zum Teil mit Leergut befüllte Getränkekisten unter einem Pfandinsel-Plakat. \nIn der Mitte steht: Pfandinsel - Dein Pfand hilft Menschen. \nDaneben ist das Pfandgeben-Logo zu sehen und der Hinweis: Ein Projekt der Sozialheld*innen.

Pfandinseln: Eine innovative Lösung für nachhaltige Städte

In vielen Städten gehören sie zum Straßenbild: Menschen, die Flaschen und Dosen aus Mülleimern sammeln, um das Pfand einzulösen. Was für einige nur Kleingeld ist, ist für andere eine wichtige Einnahmequelle. Viele Menschen werfen ihre leeren Pfandflaschen leider...
Foto von Sven Papenbrock. Er steht mit seinem Rollstuhl vor einer Leinwand. Er ist gerade dabei, etwas zu erzählen. Um ihn herum sitzen weitere Menschen, die im aufmerksam zuhören.

“Die Politik soll die Betreiber von Werkstätten verpflichten, den Mindestlohn einzuführen”

Sven Papenbrock gibt Empowerment-Workshops für Beschäftigte in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.Sven Papenbrock gab mit seinen beiden Kolleginnen vom Sozialhelden e.V.  den ersten Empowerment-Workshop in einer Berliner Werkstatt für Menschen mit...
Foto von einer Person, die ein Stethoskop hält und daraus ein Herz formt.

Barrierefreiheit in Arztpraxen: Workshop für Ärzt*innen und medizinisches Personal

Von der Stufe am Eingang der Arztpraxis bis hin zur Dolmetschung des Ärzt*innengesprächs in Gebärdensprache - geht es um die Barrierefreiheit in der medizinischen Versorgung, gibt es vieles zu bedenken. Um Ärzt*innen und medizinischem Personal den Einstieg in das...
Links unten eine Grafik von einer Hand, die ein Handy hält. Auf dem Handy sind Textblöcke und rote Häkchen abgebildet. Über der Grafik folgender Text: "Wie barrierefrei sind unsere Behörden? Nimm teil an unserer Umfrage!" Unten rechts das Logo der Sozialheld*innen.

Noch bis 30.11. mitmachen: Wie barrierefrei sind unsere Bundesbehörden?

Ob bei der Bundesagentur für Arbeit, den gesetzlichen Krankenkassen, oder der Bundeszentrale für politische Bildung: Die Webseiten, digitalen Angebote, Dokumente und die Kommunikation mit den Behörden muss laut des Behindertengleichstellungsgesetzes barrierefrei...