Drei Frauen stehen nebeneinander - sie sind dunkel gekleidet. Oberkörper und Gesicht sind direkt in die Kamera gerichtet. Die Augen der drei Frauen sind geschlossen. Sie wirken nachdenklich.

Offener Brief unter anderen an: Regierender Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, Berliner Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Joe Chialo, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Engagement und Kulturförderung, Sven Rissmann (Berlin, 22.11.2024).


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Besorgnis beobachten wir die geplanten Kürzungen im Kulturbereich für das Jahr 2025 in Höhe von 130 Millionen Euro. Besonders alarmierend ist für uns die komplette Streichung des Diversitätsfonds in Höhe von 500.000,- Euro pro Jahr. Während andere Fördermaßnahmen im Schnitt um 12 % gekürzt werden, bedeutet die vollständige Eliminierung dieses Fonds ein fatales Signal für die Vielfalt und Inklusion in unserer Stadt.

Der Diversitätsfonds ist nicht nur ein finanzielles Instrument, sondern ein essenzielles Bekenntnis zu einer offenen und vielfältigen Gesellschaft. Projekte wie “Diversity Arts Culture” leisten unverzichtbare Arbeit, um mehr Inklusion im Kulturbereich zu ermöglichen. Sie schaffen Räume für marginalisierte Stimmen, fördern den interkulturellen Dialog und bereichern das kulturelle Leben Berlins in all seinen Facetten.

Berlin ist nicht nur die Hauptstadt Deutschlands, sondern auch ein kultureller Leuchtturm von globaler Bedeutung. Die Stadt steht weltweit für Offenheit, Vielfalt und Kreativität. Die Entscheidung, den Diversitätsfonds zu streichen, würde dieses internationale Ansehen gefährden und ein mehr als zweifelhaftes Signal senden.

Die Kultur ist das Herzstück unserer Gesellschaft. Sie spiegelt unsere Werte wider, fördert das Verständnis füreinander und baut Brücken zwischen unterschiedlichen Gemeinschaften. Eine komplette Streichung des Diversitätsfonds gefährdet nicht nur einzelne Projekte, sondern unterminiert das Fundament einer inklusiven Kulturpolitik, welches durch die UN-Behindertenrechtskonvention auch eine staatliche Verpflichtung Deutschlands ist. 

Darüber hinaus appellieren wir eindringlich an Sie, den geplanten kulturellen Raubbau grundsätzlich zu stoppen. Die massiven Kürzungen bedrohen die Existenz zahlreicher Kultureinrichtungen und Projekte, die für die kulturelle Vielfalt und das gesellschaftliche Miteinander unerlässlich sind. Beispielsweise steht das GRIPS Theater vor existenziellen Herausforderungen, die nicht nur seinen Fortbestand gefährden, sondern auch die kulturelle Teilhabe von Kindern und Jugendlichen erheblich einschränken würden.

Wir fordern Sie mit Nachdruck auf, von einer vollständigen Streichung des Diversitätsfonds abzusehen und die geplanten Kürzungen im Kulturbereich grundlegend zu überdenken.

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Berlin auch weiterhin eine Stadt bleibt, die für Offenheit, Vielfalt und kulturellen Reichtum steht. 

Mit freundlichen Grüßen

 

Raúl Krauthausen

Gründer, Aktivist und Vorstand

 

Bildnachweis: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de

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